Teresa Burga's exhibition “Insomnia”: Radical in the framework

Tagesspiegel
18 October 2018

The drawings are made up of hundreds of boxes, which form endless variations, entanglements and distortions like the fantasies of a sleepless night. "Insomnia" is the name of Teresa Burga's fifth exhibition, which the Barbara Thumm Gallery has organized with the Peruvian artist since 2012. The focus is on two never-before-realized wall drawings from the 1970s, for which there are a whole series of preliminary drawings that have also never been shown before.

One might imagine a state of insomnia from which Teresa Burga developed her complex system of doodles, which creates illusionistic effects from hypnotic checkerboard patterns. Condensed to A4 size, the precision of execution is combined with the freedom of the idea to create ravishing treasures (around 20,000 euros). The black and white basic grids are sometimes more, sometimes less colored in red, pink and purple tones with feminine connotations, so that the individual creative process is highlighted in the various stages of execution. The fact that after almost fifty years two of these idea drawings could be realized as large-scale wall drawings (around 100,000 euros) is a small sensation that sheds a significant light on the delayed reception of the now 83-year-old artist.

 Translated from German.

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Aus Hunderten von Kästchen sind die Zeichnungen gebildet, die sich wie Hirngespinste einer schlaflosen Nacht zu endlosen Variationen, Verschlingungen und Verzerrungen formieren. „Insomnia“ heißt die fünfte Ausstellung von Teresa Burga, die die Galerie Barbara Thumm mit der peruanischen Künstlerin seit 2012 organisiert hat. Im Zentrum stehen zwei noch nie realisierte Wandzeichnungen aus den siebziger Jahren, für die es eine ganze Reihe ebenfalls noch nie gezeigter Vorzeichnungen gibt.

Man mag sich einen Zustand der Schlaflosigkeit vorstellen, aus dem Teresa Burga ihr komplexes System von Kritzeleien entwickelt hat, das aus hypnotisierenden Schachbrettmustern illusionistische Effekte erzeugt. Auf DIN-A4-Größe verdichtet, verbindet sich darin die Präzision der Ausführung mit der Freiheit der Idee zu hinreißenden Preziosen (um 20 000 Euro). Die schwarz-weißen Grundraster sind mal mehr, mal weniger in weiblich konnotierten Rot-, Rosa- und Lilatönen koloriert, sodass in den verschiedenen Stadien der Ausführung der eigene Entstehungsprozess hervorgehoben wird. Dass nach fast fünfzig Jahren zwei dieser Ideenzeichnungen als großflächige Wandzeichnung (um 100 000 Euro) realisiert werden konnten, kommt einer kleinen Sensation gleich, die ein bezeichnendes Licht auf die verzögerte Rezeption der heute 83-jährigen Künstlerin wirft.

Die 1935 geborene Teresa Burga gehörte in Lima von Anfang an der avantgardistischen Arte Nuevo Group an, die sich ab 1966 mit einer lateinamerikanischen Variante der Pop und Op Art gegen die offiziellen Institutionen und die traditionelle Ästhetik formiert hatte. Während ihres zweijährigen Stipendiums am Art Institut of Chicago, wo sie 1970 ihren Master of Fine Art erwarb, wandte sich Burga über die Beschäftigung mit Semiotik und Strukturalismus zunehmend konzeptuellen Praktiken zu. Dennoch blieben ihre peruanischen Wurzeln in der leuchtenden Farbigkeit und Auseinandersetzung mit den folkloristischen Elementen der indigenen Kultur immer unverkennbar.

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